Ich bin vor knapp 19 Jahren durch Umwege von Ghana nach Österreich gekommen. Österreich war für mich unbekannt, ich wusste nicht, dass Österreich eine Republik ist. Also Österreich, dachte ich, ist ein Ort in Deutschland.
Damals waren Rassismus und Vorurteile Fremdworte für mich. Doch bereits bei der ersten Bewerbung erfuhr ich, was diese Wörter bedeuten. Obwohl ich von Ghana eine gute berufliche Qualifikation mitbrachte, gab es für mich keine Möglichkeit in Österreich eine adäquate Stelle zu bekommen. Im Gegenteil, ich musste hier von ganz unten beginnen. Neben der Arbeit in Fabriken absolvierte ich abends oder am Wochenende verschiedene Ausbildungen (Import-Export-Lehrgang, Programmierer, Sozial- und berufspädagogischer Trainer) und konnte schließlich beim Verein ISOP im interkulturellen Bildungsbereich Fuß fassen. Nebenbei bin ich als interkultureller Trainer für diverse Institutionen tätig. Diese Beschäftigungen sind mir ein besonderes Anliegen, weil ich so bei vielen Menschen ein Umdenken und eine andere Haltung gegenüber Fremden erreichen kann.
Meine wunderbare Familie und meine Freunde waren und sind in meinem Leben meine wichtigste Stütze.